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Eine erlebnisreiche Tour

Abmarsch der Wandergruppe von Anyksciai

„Das war ja was ganz anderes. So habe ich mir die Friedenswanderung mit Hin- und Rückreise nicht vorgestellt“, schwärmte Irmgard Weiß, die bei kaum einer Kolpingveranstaltung in Hollage fehlt und auch das Erlebnis 20 Jahre Seligsprechung Adolph Kolpings in Rom miterlebte. Sie war eine von 37 Teilnehmern aus acht Kolpingsfamilien von Lienz/Osttirol über Nordrhein-Westfalen, Hollage und Leipzig bis Berlin, die gemeinsam in einer zwölftägigen Bustour vom 26. Mai bis 6. Juni zur 47. Internationalen Kolping-Friedenswanderung in die litauischen Stadt Troskunai aufbrachen.

Die Hinfahrt mit Zwischenübernachtungen im polnischen Swiebodzien (Schwiebus) und Olecko (Treuburg) endete vorläufig nach 1650 Kilometern in Trakai / Litauen. Dort erkundete die Reisegruppe das einzigartige Wasserschloss. Am nächsten Tag ging es per Stadtführung auf Entdeckungstour durch Vilnius - das „Rom des Ostens“. Nachmittags fuhr man dann zur eigentlichen Friedenswanderung in die 150 Kilometer entfernte Stadt Troskunai mit ihren knapp 500 Einwohnern. Eine wunderschöne kleine Kirche mit ehemaliger Klosteranlage und einem großen Festzelt war Anlaufstelle der insgesamt 160 Friedenswanderer aus den verschiedensten Ländern Europas. Den Eröffnungsgottesdienst zelebrierten Zentralpräses  Msgr. Ottmar Dillenburg, der Nationalpräses Litauens Jurgis Vitkovski, der örtliche Pfarrer Saulius Filipavicius, Pater Jayi aus Wanne Eickel und Diakon Norbert Hoff aus Gronau mit vielen Bannern aus den einzelnen Kolpingsfamilien.

Der Freitag stand im Zeichen einer 16 Kilometer langen Wanderung. Bei trockenem Wetter und Temperaturen von 20 Grad erlebten die Teilnehmer eine reizvolle idyllische Landschaft entlang von Flüssen. Auch alle Priester wanderten mit. Der Nationalpräses Litauens Jurgis Vitkovski gab jeweils vor dem Essen einige geistige Impulse und sprach das Gebet nach dem Motto: „Die Predigt muss kurz und die Wurst lang sein“.

Am Samstag führte die Wanderung auf neuen sehr schön ausgebauten Wanderwegen durch das Gebiet Anyksciai. Die Sauberkeit, die vielen Sitzbänke und Grillplätze imponierten dabei allen Wanderern. Eine historische Schmalspurbahn brachte die Gruppe am Nachmittag dann von Anyksciai nach Troskunai zum Abschlussgottesdienst. In dieser Hl. Messe wurde ein Kreuz mit Gravuren des Kolping-Ks, der Europafahne, eines Zitates Adolph Kolpings und den Namen der Kolpingsfamilien der Busgruppe gesegnet. Dieses Kreuz stellten die Reisenden auf dem „Berg der Kreuze“ – einem Wahrzeichen Litauens bei Siauliai (Schlauden) – am Tag darauf auf.

Erholung fanden die Wanderer an zwei weiteren Tagen an der Ostsee, die mit ihren unendlich langen weißen Sandstränden, kleinen Bernsteinen und Dünen zum Verweilen einlud. Auf der Route der Gruppe lagen auch die Kurische Nehrung mit der Stadt Nida und ihren renovierten alten Häusern, das Thomas-Mann-Haus mit Blick auf das Memelland, ein Friedhof mit Denkmälern aus dem 17 Jahrhundert und viele weitere unvergessliche Sehenswürdigkeiten.

Auf der Rückfahrt wurde unter anderem die größte Kirche Polens in Stary/Lichen und die mit 52 Metern größte Christusstatur der Welt in Swiebodzien (Schwiebus) besichtigt. Am Freitag, 6. Juni, endete die Reise nach 4650 Kilometern wieder in Hollage.