Nachrichten

Ehrenvorsitzender Franz Grünebaum verstorben

Franz Grünebaum, Ehrenvorsitzender der Kolpingsfamilie Hollage, verstarb im Alter von 95 Jahren. (Archivfoto 2014)
Franz Grünebaum, Ehrenvorsitzender der Kolpingsfamilie Hollage, verstarb im Alter von 95 Jahren. (Archivfoto 2014)

Die Kolpingsfamilie Hollage trauert um ihren Ehrenvorsitzenden Franz Grünebaum. Er verstarb am Sonntag (25. August) im Alter von 95 Jahren. Auf seine Initiative wurde die Kolpingsfamilie im Jahre 1946 gegründet. Die Kolpingsfamilie Hollage dankt Franz Grünebaum für sein Engagement im Sinne Adolph Kolpings und wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Erinnerungen von und an Franz Grünebaum

Nach dem Zweiten Weltkrieg leitete er zunächst die Gruppe „Jungmännerkongregation“. Die Kolpinger aus Hollage seien vom Wallenhorster Gesellenverein getrennt worden, erläuterte Grünebaum in einem Gespräch anlässlich seines 90. Geburtstags. Den Anstoß dazu habe Pastor Karl Schulte gegeben. Senior Franz Grünebaum sollte die neue Kolpinggruppe leiten, welche zunächst aus 15 Personen bestand und sich ab dem 18. Juli 1946 in zweiwöchigen Abständen zur Versammlung in der Gaststätte Josef Strößner traf – jeweils von 20 bis 21.30 Uhr. „Die meisten Mitglieder kamen zu Fuß“, erinnerte sich Grünebaum und ergänzte: „Es kamen fast immer alle. Wer ausnahmsweise nicht an einer Versammlung teilnehmen konnte, meldete sich vorher ab.“

Der Ablauf der Versammlungsabende bestand dabei aus dem Singen eines Volksliedes mit Klavierbegleitung von Josef Reichert, der Begrüßung des Seniors sowie dem Vortrag des Präses zu einem religiösen Thema. „In der Pause wurden dann die Mitgliederbeiträge eingesammelt – pro Monat 50 Pfennig“.

Am 8. Dezember 1946 wurde dann die offizielle Gründung der Kolpingsfamilie Hollage feierlich begangen. In der Kirche war morgens die gemeinschaftliche heilige Messe und nachmittags die Festandacht. Anschließend fand im Vereinslokal Josef Strößner die öffentliche Gründungsfeier mit Aufnahme der Neumitglieder statt. Dem damals gewählten Vorstand gehörten Kaplan Wilhelm Schöppe als Präses, Rektor Josef Reichert als Vizepräses, Franz Grünebaum als Senior und Bildhauer Georg Hörnschemeyer als Altsenior an.

Feste Programmpunkte im Kolpingjahr waren damals wie heute zwei Morgenfeiern, zum einen zum Patronatsfest am zweiten Sonntag im Mai und zum anderen zum Kolpinggedenktag am zweiten Sonntag im Dezember. Damals gab es Kaffee und Platenkuchen. Vor der Währungsreform 1948 – es gab nur Lebensmittel auf Marken – habe jedes Mitglied dem Bäcker Josef Strößner Mehl, Zucker und Eier vorbeigebracht, damit er den Platenkuchen für die Kolpinger backen konnte, erklärte Grünebaum vor fünf Jahren den wohl gravierendsten Unterschied zur heutigen Zeit. „Nach der Morgenfeier waren alle Krümel von den Tellern leergeleckt, die Zuckertöpfe und Milchkännchen auch“, fügte er schmunzelnd hinzu.

Dieses ist nur eine von unzähligen Anekdoten, die Franz Grünebaum zu erzählen wusste. Wer sich mit ihm unterhielt, spürte sofort, dass er für die Idee Kolpings brannte und voller Freude begeistert von seinem (Kolping-)Leben berichtete.