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Pinguine trafen Eisbären – Präsident sprachlos

Der Kapitän geht von Bord: Heinz Grünebaum legt das Amt des Sitzungspräsidenten in jüngere Hände und wird vom KKC gebührend verabschiedet.
Der Kapitän geht von Bord: Heinz Grünebaum legt das Amt des Sitzungspräsidenten in jüngere Hände und wird vom KKC gebührend verabschiedet.

Denn beim Narrenfeste auf hoher See, erlebt man das Beste beim KKC. So begrüßte Prinz Alexander I. (Langemeyer) in seinem Mottolied das Narrenvolk zum Kostümfest des Kolping-Karneval-Clubs Hollage am Freitag (13. Februar) im Saal Barlag. Thematisch war damit klar, wohin die Reise führte, auf die sich viele Närrinnen und Narren speziell vorbereitet hatten. So traf man Eisbären und Pinguine ebenso wie alles, was sich auf und in den Weltmeeren zwischen Nord- und Südpol tummelt: Kapitäne, Matrosen, Piraten, Fische, Meerjungfrauen und sogar Leuchttürme. Auch Bibo war eigens aus der Sesamstraße eingeflogen, um mit Königen, Musketieren, Clowns und sonstigen Helden ausgelassen zu feiern.

Doch auch auf der Bühne ging es hoch her. Herta alias Angelika Gausmann aus Mettingen hatte ihren Göttergatten Ambrosius mitgebracht. „Ja, er ist dabei“, sagte sie, „aber er ist nicht tageslichttauglich“, sodass sie ihn dem Publikum doch vorenthalten musste. Sie berichtete, wie sie im „specktakulären Outfit“ zum Klassentreffen der Baumschule ging und dass sie sich trotz allen Ärgers mit ihrem Ambrosius nicht von ihm scheiden lassen wolle. So ein paar schöne Jahre gönne sie ihm auch nicht, so die „Second-Hand-Vegetarierin“.

Zum dritten Mal dabei: das KKC-eigene Duo Schwickel und Schwager (Maik Hörnschemeyer und Ansgar Speer). Mit zwei „sündhaft teuren Hüten“ auf dem Kopf – zwei beleuchteten Gullydeckeln – betraten sie die Bühne und sinnierten über die Chancen Wallenhorsts, auf eine Ausrichtung der Olympischen Spiele. Fünf farbige Ringe seien im „Olympia-Kreisel“ ja schon da. Zurückblickend auf die Bürgermeisterwahl stellten die beiden Lokalmatadore die Frage, wo die Gemeinde denn den neuen Bürgermeister her habe. Die Antwort lieferten sie im Stile eines aktuellen Werbespots: „... gefunden auf otto.de“. Doch für den Otto Steinkamp sei guter Rat nun teuer, denn mit dem schlechten müsse er ja noch ein Jahr auskommen.

Auch das „Trio fatal“ (Jochen Steinmeister, Thomas Torbecke und Jörg Riepe) gewährte den neuen Rathauschef noch „Welpenschutz“ und spendete ihm musikalisch Applaus. Schärfer aufs Korn genommen wurden stattdessen der beleuchtete Kreisverkehr und der Gemeinderat.

Seine Premiere im Kolping-Karneval feierte „Opa Anton“ alias Marco Strodt-Dieckmann aus Wesuwe – und schlug ein wie eine Bombe. Er zündete ein Feuerwerk aus Gags und Kalauern und agierte spontan im Wechselspiel mit dem Publikum. Auch musikalisch begeisterte der Emsländer, der den meisten Hollagern wohl hauptsächlich durch die Comic-Serie in den „Osnabrücker Nachrichten“ bekannt sein dürfte.

Den letzten Auftritt als Sitzungspräsident absolvierte Heinz Grünebaum an diesem Abend. Nach 16 Jahren sei es an der Zeit, das Amt in jüngere Hände zu legen, sodass der Hollager Karneval auch in Zukunft bestehen bleibe, so der eigentlich nie um ein Wort verlegene Karnevalist. Doch der KKC schaffte es mit einer Abschiedsüberraschung, seinen Präsidenten kurzzeitig sprachlos zu machen. Für diesen unerwartet betrat Heiner Placke, Kolping-Vorsitzender, die Bühne als Grünebaum gerade zur ersten Anmoderation nach der Pause ansetzen wollte und übernahm das Mikrofon. Ihm folgten die übrigen Mitglieder des KKC. Sie sangen eine Abschiedsständchen und überreichten ein Präsent.

Eingerahmt wurden die Wort- und Musikbeiträge von den KKC-Showtanzgruppen sowie der Männertanzgruppe „HKT“. Letztere begeisterte mit ihren grazilen Bewegungsabläufen zu Klängen des Musicals Rocky und einem Stimmungslieder-Hitmix.

Krönender Abschluss des Kostümfestes war der Auftritt der Guggenmusik Reppischfäger aus Dietikon. Sie eroberten unter dem Motto „Ab is iis“ (Ab ins Eis) optisch wie musikalisch den Saal sowie die Herzen der Hollager Närrinnen und Narren. Sie wüssten, dass ihr Auftritt hier immer ein Highlight sei, doch auch für sie es jedes Mal ein absoluter Höhepunkt, wie herzlich sie in Hollage aufgenommen würden, erklärte Urs „Üse“ Häusermann für die Schweizer Musiker.

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